Mittwoch, 20. Mai 2020

24.05.2020 Der Kopf wird demontiert, überholt und montiert

Als Nächstes wollte ich mir den Kopf genauer anschauen, da der auch im Bereich der Kettenräder zum Block hin undicht war. In dem Kontext waren natürlich auch die Spiele der Nockenwellenstößel zu prüfen.

Aus diesem Grunde habe ich zu Beginn der Demontage alle IST Werte des Ventilspiels genau notiert, das macht auch das eventuelle Bestellen neuer Einstell Shimms einfacher. 
Danach die Kettenräder von den Nockenwellen lösen, dabei immer schön einen Lappen in den Steuerketten Schacht stecken, damit nichts in den Motor fallen kann. Die Schraubensicherungs-Drähte - wenn vorhanden - müssen vorher entfernt werden. Wenn die erste Schraube entfernt ist, den Motor vorsichtig weiter drehen, um an die 2 Schraube drann zu kommen um sie auch zu lösen. Dann die Steuerung wieder auf OT stellen und die Kettenräder mit je einer Schraube im Halter sichern und das Rad von der Nockenwelle abziehen. Jetzt können die Lagerschalen entfernt, und die Nockenwellen herausgenommen werden.

Nocken und Deckel sind draussen, die verchromten Deckel möchte ich wieder gegen normale tauschen, da ein glitzernder Christbaum in einem solchen Auto / Baujahr aus meiner Sicht nicht angemessen ist.



Ich habe mir mal den Typ der Nocke notiert, da ja an dem Motor bereits einige Optimierungen angewendet wurden. Die Nocken sind aber Serie aus meiner Sicht, die Kontrolle der Wellen und Lager zeigte keinerlei Abnormitäten.
Lagerblöcke und schalen wurden sorgfältig sortiert und beschriftet, um sie später wieder korrekt zusammenbauen zu können




Den Kopf hat schon einmal jemand mit Gewalt versucht zu demontieren - ob dabei die gesamte Dichtfläche beschädigt wurde muss ich prüfen. Auf jeden Fall waren drei der Gewinde im Kopf beschädigt, das muss gefixt werden, daher buss der Kopf runter.

Im Grundsatz ließ sich der Kopf gut entfernen, die Dichtung war noch recht neu und daher war es eigentlich schade, das hier etwas vermurkst war und daher der Kopf nicht öldicht war. Ansonsten ist der Motor immer 1a gelaufen. Interessanterweise sind in dem Motor 1:9 Verdichtung Hypoid Kolben verbaut, obwohl auf dem Block eine -8 eingeschlagen ist. 

Auch die Wasserkanäle waren weder im Kopf noch im Block vergammelt. Leider wurde der Block früher wohl nicht entkalkt, was bei den Motoren leicht zu thermischen Problemen in den hinteren Zylindern führt. Daher habe ich alle Wasserkanäle sorgfältig mechanisch und chemisch gereinigt.

Bei genauer Betrachtung der Einlasskanäle war ersichtlich, dass die bereits einmal ein bisschen optimiert wurden. Da die Ventile ein wenig verkokt waren, habe ich in dem Zusammenhang auch alle Einlassventil Schaftabdichtungen erneuert.
Im Grundsatz waren alle Ventile einheitlich, daher nur 2 exemplarische Bilder anbei.












Den Kopf habe ich beim Instandsetzer vorsichtshalber reinigen und planen lassen.
Die 3 defekten Gewinde der unteren Bolzen  wurden nachgeschnitten und mit Heli-Coil Einsätzen repariert. Danach sollte die Dichtung wieder korrekt abdichten können. 






Sehr ärgerlich war es, dass meine Vorgänger wohl den Block gefräst haben, aber nicht gemeinsam mit der Abdeckung für die Steuerkette an der Stirnseite des Motors. Dadurch wurde der Kopf verdrückt - was ich durch das Planen korrigiert habe, aber der Steuerketten Deckel hatte 0,15mm Überstand gegenüber dem Motorblock. Damit war ein erneutes Problem vorprogrammiert, zumal ich die Composit Dichtung durch eine dünnere Metalldichtung ersetzen wollte wegen der besseren Kompression. 

Also die oberen Stehbolzen raus und Lappen in den Steuerschacht gepresst, um die 1,5 Zehntel vorsichtig und sorgfältig abzutragen. Ansonsten hätte ich den ganzen Motor inclusive Ölwanne, Kurbelwelle, Pleuel und wieder die gesamte Ölsteueung auseinanderrupfen müssen. Danach habe ich mit der rotierenden Drahtbürste und Schleifpapier den Block auf der Oberseite gereinigt, so dass keinerlei Rückstände eine gute Abdichtung der neuen Dichtung behindern können.

Die neue Dichtung habe ich im Bereich der Wasserführungen und beim Kettenschacht zusätzlich mit HT Dichtmasse versehen, um ganz sicher zu sein, dass das Ding nun dicht wird.




Die neuen Bolzen habe ich mit Fügemasse eingesetzt, um zu verhindern, dass sie noch einmal ausreissen können.

















Der Kopf kann nun wieder montiert werden, die Steuerkette wird auf die Justierung vorbereitet.





Alle Schrauben sind auf korrektes Drehmoment angezogen, die Tassenstößel und Einstellplättchen für die Ventile können jetzt korrigiert und montiert werden.






Samstag, 16. Mai 2020

16.05.2020 - endlich - die fehlende Wellenscheibe ist eingetroffen - Danke Frau Paal!

Aktuell konnte ich das Shorttail Getriebe wegen fehlender Teile ja nicht fertigstellen. Mir hat immer noch die neue Welle für die Nebenwelle, und die Wellenscheibe für das Overdrive gefehlt - am Freitag ist sie angekommen. Auf dem Brief war leider eine falsche PLZ drauf, so dass die Post hier verzögert war. Daher habe ich versucht weitere Kleinarbeiten zu starten.











Die Glocke hatte ich nur aufgesteckt, da die alte Layshaft Welle (Getriebe Nebenwelle) ja noch gegen die neue getauscht werden musste. Jetzt ist die Nebenwelle neu genadelt und hat auch eine neue Lagerwelle. Danach konnte ich die neue Dichtung und die Glocke final montieren sowie die Schrauben wieder mit Scheiben und Draht sichern.

Da das Kupplungs-Drucklager und der neue Slave Zylinder auch gekommen sind, habe ich die Kupplungsglocke mit dem neuen Druckzylinder angebaut. Leider fehlte mir einer der neuen Bolzen wegen eines Schreibfehlers in der Bestell Nummer. Ich habe mir dann einen neuen Bolzen selber auf Basis einer UNF Schraube mit UNC Gewinde geschnitten. Beide Bolzen habe ich schön mit Locktite eingefügt.
Auch der Druckbolzen des Slave Zylinders war mit einem M8 Bolzen verwürgt, ich habe in das Gelenk ein neues UNF Gewinde geschnitten und einen neuen Zoll basierten Druckbolzen angefertigt.
Der neue Slave Zylinder hat eine Feder, die den Bolzen auseinanderdrückt. Das hatte alle original Zylinder nicht. Dagegen arbeitet jetzt die Rückholfeder, die eigentlich dafür sorgen soll, dass das Graphitlager nach dem Lösen der Kupplung auch wieder entlastet wird. Hier arbeiten jetzt beide Federn gegeneinander. Ich denke final werde ich die Feder aus dem Zylinder entfernen. Alle meine Zylinder hatten nie eine Feder innen drinnen.
Der Lagerbolzen in der Ausrück Gabel ist zwar nicht 100% original, ich konnte die Rückholfeder aber vor dem Splint gut einhängen. Damit sollte das Getriebe montierfähig sein, auch wenn ich es aktuell nicht benötige. Aber vielleicht kriege ich es ja mit ein wenig Umbau des Getriebetunnels in den E-Type Coupe. Dann brauche ich mir kein Getrag 5 - Gang Getriebe mehr suchen.
Wie erwartet - die Wellenscheibe war im Innendurchmesser 44, ich hätte 44,3 benötigt. 4 zehntel zu klein, daher habe ich sie mit einem Schleifstein aufgeschliffen und mit einem Fächerschleifer wieder poliert. Da die Wellungen auch etwas stark waren, habe ich diese auch noch ein bisschen nachgearbeitet und abgeflacht.

Jetzt sind alle Teile zusammen und ich kann das Overdrive zusammenbauen. Der Wellenring ist drinnen, siehe Bilder unten.













Im Gehäuse war leider noch ein Gewinde ausgerissen, dafür habe ich einen passenden Bolzen gefertigt, da der von außen zu montieren war. Das Gewinde wollte ich nicht schweißen und auch ein Heli-Coil Einsatz hätte an der Stelle nicht gut gehalten. Jetzt habe ich noch die Bolzen auf der Zwischenscheibe zum Getriebe eingesetzt / erneuert und somit war das das Overdrive fertig zur Montage. Das Problem mit dem zu weit hinten sitzenden Pumpenstößel für die Ölpumpe konnte ich trotz komplettem Zerlegen der Pumpe nicht lösen. Da das jetzt aber über 50 Jahre so war, hoffe ich dass es auch die nächsten 20 Jahre hält. Bei der Montage des Overdrive auf das Getriebe muss darauf geachtet werden, dass die Verzahnung vom Endschaft und Planetengetriebe genau fluchten. Ansonsten lässt es sich nicht montieren und das Overdrive muss wieder auseinander, um die Planetenräder neu auszurichten. Das habe ich in dem Zusammenhang leider 2 x geübt.........
Danach auch den Pumpenstößel so ausrichten, dass bei der Montage die Rolle über den Hub Nocken geht. Wenn es klemmt, dann mit einem Schraubendreher den Stößel etwas hineindrücken und das Overdrive geht auf das Getriebe drauf.

Danach habe ich das Solenoid noch einmal neu eingerichtet und justiert und dann den Deckel verschraubt. Damit war das Thema Getriebe Überholung für beide Getriebe erfolgreich abgeschlossen. Jetzt geht es noch dran, die Lüftungsanlage fertigzustellen und dann den Motorraum wieder "schön" zu machen.

Donnerstag, 7. Mai 2020

07.05.2020 - Die Hauptwelle für das Shorttail Overdrive Getriebe ist wieder zurück

Endlich ist die Hauptwelle vom Instandsetzer wieder zurück. Die neue Hülse ist aufgepresst und auf Mass geschliffen. Jetzt können die Lager wieder zusammengesetzt werden.
Das Puzzle hatte ich vorher aufgereiht, dass nichts in die falsche Reihenfolge gerät



Damit die Nadeln der Lager montiert werden können, habe ich die Welle gefettet damit die Nadeln gut kleben bleiben. Erst wenn die Nadeln korrekt aufliegen, können die Zahnräder aufgesteckt werden.


Die Montage der Zahnräder war nicht ganz einfach, am Schluss hat mir eine Nadel gefehlt, die in einen Spalt im Tisch gerutscht war. Final habe ich aber alle wieder zusammenbekommen.




Die Nebenwelle wurde ebenfalls mit Fett behandelt, dass die Nadeln kleben bleiben. Der Dummy Shaft ist notwendig, damit die Welle montiert werden kann ohne dass die Nadeln hineinfallen und damit die Bronzescheiben die den Abstand zum Gehäuse halten in Position bleiben. Bevor die Hauptwelle montiert wird, muss die Nebenwelle unten ins Gehäuse gelegt werden.




Die Angelegenheit ist extrem eng, final habe ich 5 Versuche gebraucht, bis alle Teile so gesessen haben wie es soll. Der 4. Gang kann nur bei abgesenkter Nebenwelle aufgesteckt werden. Dabei dürfen die beiden Scheiben der Nebenwelle nicht verrutschen.
Das ist ein ziemliches Geruckel und Geschiebe, bis der 4. Gang sitzt. Erst danach kann das Hauptlager auf der Overdrive Seite montiert und verschraubt werden.



Die Verschraubung des Lagers wird anschließend noch über eine Sicherungsblech gesichert.



Danach muss die Gabel für den Rückwärtsgang (rechts oben im Bild) reingefummelt werden. Insgesamt ist die Montage dieser Getriebe eher eine mühselige Angelegenheit.

Um die Schaltkulisse montieren zu können, habe ich das Getriebe vorab auf die Glocke montiert, da man es dann auch einfacher hochkant stellen kann. Jetzt den Deckel ohne Dichtung drauf um prüfen zu können, on sich alle Gänge sauber schalten lassen. Danach eine neue Dichtung mit etwas Dirko drauf und mit neuen Schrauben wurde dann der Deckel aufgesetzt.
Der Deckel ist nun neu montiert, die Abschlußplatte zum Anflanschen des Overdrive kommt auch drauf, um die Passform des Overdrive und des neu gefertigten Lagers am Pumpenstößel prüfen zu können.
Leider stimmt jetzt die Gehäuse Nummer nicht mehr mit dem Deckel überein, aber das andere Getriebe ist jetzt im Longtail für den MK 340 verbaut.



Leider fehlen jetzt noch wieder Ersatzteile, um weiter arbeiten zu können. Der Layshaft für die Nebenwelle soll noch erneuert werden und mir fehlt für das Overdrive noch die Wellenscheibe. Auch ein Teil der Dichtungen ist noch im Zulauf.

Samstag, 2. Mai 2020

02.05.2020 - Die Getriebeglocke ist geschweißt und montiert

Leider waren teilweise die Bolzen für den Kupplungs-Nehmerzylinder herausgerissen bzw. durch eine M10 Schraube und einen UNF/UNC Bolzen ersetzt worden.


Das kann natürlich nicht so bleiben, daher habe ich die Getriebeglocken- Bolzenlöcher durch meinen Freund Kurt mit dem Alu Schweißgerät zuschweißen lassen.






Danach war es einfach, wieder neue Löcher zu bohren und diese mit dem UNC Gewindeschneider wieder neu zu erstellen. Die Bolzen habe ich danach schön mit Loctite eingesetzt, damit die nicht mehr rauswackeln.


Jetzt konnte die Glocke mit neuen Dichtungen und etwas Dirko montiert werden. Die Verbindung zwischen Alu Glocke und dem Stahl Getriebe war ja undicht, so dass auch hier wieder große Sorgfalt auf gute Abdichtung gelegt werden musste. Ich habe grundsätzlich alle Dichtungen durch Dichtungsmasse ergänzt, da bei den alten Teilen immer mit Verzug gerechnet werden musste. Auch der Simmerring in der Glocke wurde durch einen mit doppelter Dichtlippe ersetzt, damit der Staub der Kupplung nicht sofort wieder die Dichtlippen beschädigt.
Die Sicherungsbleche wurden ebenfalls erneuert und dann umgeschlagen.
Bei der Kupplung fehlte die komplette Rückhol-Mechanik. Hier habe ich neue Original Bolzen mit neuer Halterung für die Rückholfeder passend zum neuen Kupplungs- Nehmerzylinder eingebaut. Bevor ich Motor und Getriebe zusammenbaue möchte ich erst das Shorttail Getriebe noch fertig überholen, damit nicht so viele unverbaute Einzelteile herumliegen. Am Mittwoch soll die Getriebewelle vom Wiessner fertig repariert und geschliffen sein

Mir fehlt allerdings für das Overdrive noch der Ersatz für die zerbröselte Wellscheibe am Sonnenrad.
Im Internet hatte ich die Firma Kummer und Andre www.krummundandre.de gefunden, die solche Teile produzieren, aber 1 Stück war natürlich keine Menge die dort verkauft wird. Die Geschäftsführerin Frau Paal war so nett und will mir 5 Ringe schenken und per Brief senden. Dafür noch einmal herzlichen Dank! Ich werde dafür eine Futter Spende zum Tierheim bringen :).  Zwar soll die Wellscheibe laut Internet 44 mm haben und ich benötige 44,3 mm, aber die Toleranz ist +/- 0,3 mm - vielleicht passt es ja ohne Rausschleifen im Innenmaß.

Als nächstes wollte ich dann nach dem Getriebe die vorderen Schraubenfedern wechseln, aber jetzt sind von Tochters MX5 beim Reifenwechseln "mal eben" 2 abgerissene Koppelstangen und ein Satz Bremsklötze Vorne dazwischengekommen und ein Nagel vom Hinterrad am A6. So etwas bringt meine ganze Planung durcheinander und verzögert die Fertigstellung vom MK2 leider immer wieder.

Fortsetzung folgt........