Samstag, 11. April 2020

11.04.2020 - Die Kurbelwelle hinten hat keinerlei Abdichtung...so ein Mist!

Das Fahrzeug verliert ja immer wieder Öl - das war der eigentliche Grund für den Ausbau des Motors und Getriebes. Ich wollte den Simmerring vorne an der Stirnplatte wegen starken Ölverlustes austauschen und dabei auch gleich hinten die Dichtschnur ersetzen. Es wird zwar immer gesagt, Jaguar Motoren sind nicht dicht, aber mein OTS ist auch seit 20.000 Km dicht - auch ohne Simmerring Umbau an der Kurbelwelle. Parallel dazu habe ich auch gleich die Ölpumpe angeschaut, um die beiden Dichtringe zu ersetzen. Glücklicherweise hatte ich von den beiden anderen Autos  FHC und OTS E-Type noch unvollständige Dichtsätze und ein paar passende Ringe am Lager, so dass ich zusätzlich auch gleich den Zulauf in den Ölsumpf neu abdichten konnte. Normalerweise kann man, wenn der Lagerring innen im Simmerring abgezogen ist, den Simmerring nach unten drücken und ausbauen ohne den Motor zu zerlegen bzw. ohne die Kurbelwelle auszubauen.
Dieser Motor scheint aber sehr speziell zu sein. Die Nummer NC 7852-8 gibt es nicht im gesamten Nummernkreis bei Jaguar. Das Prefix NC habe ich nirgends gefunden. -8 gibt an dass der Motor 8:1 im Original verdichtet ist. (Wer eine gute Website zur Ermittlung von Nummern sucht: http://www.xkjaguar.com/).
Wenn man die Stirnplatte mit der eines 4.2 L Motors vergleicht, sind die neueren Stirnplatten seitlich ausgefräst, so dass ein Simmerring abgesenkt und ausgebaut werden kann. Raus geht zwar mit Gewalt, aber er soll ja auch wieder heil eingebaut werden.

Bei einer neueren Stirnplatte ist unten der Rand ausgearbeitet.
Ich werde hier versuchen, mit Feile und einem kleinen Fräser die Ränder anzupassen, so das ich den neuen Ring ohne Probleme wieder einbauen kann.
Bei der Gelegenheit habe ich alle 4 Bohrungen nach unten durchgebohrt und längere UNF/UNC Stehbolzen (längeres Gewinde) eingebaut und diese gleich mit Locktite gesichert. Jetzt sollten die Gewinde beim Einbau der Ölwanne und bei Anziehen der Schrauben sich nicht mehr herausreißen.
Die 2. Baustelle ist die Dichtschnur an der Kupplungsseite. Die Bilder zeigen hier deutlich, dass auf der Kurbelwelle zwar die Schnecke eingearbeitet ist, die Abdeckung aber keinerlei Dichtungen erhält. Das wurde in der Regel bei 3,8l Motoren bis ca. 1964/65 gemacht. Im Reparatur Handbuch gibt es dazu ein Bulletin, dass bei neueren Motoren eine geänderte Kurbelwelle und dazu passende Wellen Abdichtungen mit Asbestschnur verbaut werden.










Hier ist auch deutlich die Schnecke auf der Kurbelwelle sichtbar.

Jetzt ergeben sich für mich 3 Optionen:
- Kurbelwelle ausbauen (Damit auch Steuerdeckel, Kopf, Ventiltrieb etc. rausreissen - eigentlich schade wenn ein Motor ansonsten so top läuft), die Kurbelwelle auf 75mm runterschleifen und einen Wellendichtring einbauen. Den Umrüst Kit habe ich noch für den Motor, den ich noch Ersatzmotor, den ich für Rennen aufbauen möchte.
Die 2. Option ist, ich habe noch von 2 Schlachtmotoren gute Abdichtungen und baue die einfach ein. Also einfach die alten ohne Dichtband raus und neue rein.

Ich habe dann Option 3 gewählt - von den Motoren die ich bisher auf Simmerring umgerüstet habe gibt es noch diverse neue Dichtschnüre im Lager - die habe ich jetzt gewählt und neu eingepresst. Damit ist das maximale Ergebnis gegeben, dass sich mit Dichtschnur erzielen lässt. Zum Glück habe ich ein Tool, das nahezu den Durchmesser der Kurbelwelle hat um die Schnüre vorpressen zu können. Dabei ist es wichtig, die Dichtschnur vorher einen Tag in Öl einzulegen und mit etwas Kollag zu versehen, dass sie später nicht gleich auf der Welle frisst, wenn sie etwas strammer gebaut wurde.
Dummerweise waren die Hülsen so blöd drinnen, dass ich nur eine Seite der Dichtlager ausbauen konnte. Also habe ich die 2. Seite einfach durchgesägt, die Hülse kann ich ja erneuern.


Mit einem Innenabzieher habe ich dann den Rest der Hülse abgezogen.
Da ich die Kurbelwelle nicht ausbauen wollte um mit dem Churchil Tool das Band aufzupressen, habe ich eine alte Kurbelwelle genommen und auf diese das Band passend auf einem anderen Motorblock gemacht.
Den Stutzen für die Ölpumpe habe ich auch demontiert, hier wurde wohl auch ein Umbau vorgenommen, da hier 2 verschiedene Dichtungen mit einer Zwischenplatte verbaut wurden. Normalerweise geht die Halterung direkt passend auf die Ölbohrungen. Eine Dichtung hatte ich am Lager, die verbauten sind aber sehr dicke Gummi Dichtungen und nicht die dicken Papierdichtungen. Die 2. muss ich erst nachbestellen.Für heute reicht es mir dann - ich muss jetzt erst mal schauen, welche Teile ich noch nachbestellen muss.

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